Was wir tun

Unser Verein fördert den Natur- und Umweltschutz, den Tierschutz sowie die Bildung. Dabei arbeiten wir daran, das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt zu stärken und konkrete Maßnahmen zu ihrem Schutz umzusetzen. Mit unserem Engagement fördern wir nachhaltige Ernährungssysteme und den Schutz der biologischen Vielfalt – ein unverzichtbarer Schritt, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen langfristig zu bewahren.

  1. Dialog und Vernetzung: Wir fördern den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Akteuren, um gemeinsam gegen den Verlust von Ökosystemen, Arten und genetischer Vielfalt vorzugehen. Damit tragen wir zur Umsetzung der deutschen und europäischen Biodiversitäts-Strategie sowie der UN-Nachhaltigkeitsziele bei.
  2. Sensibilisierung: Wir machen auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt in der Lebensmittelbranche und in der Öffentlichkeit aufmerksam.
  3. Wissen und Umsetzung: Wir sammeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse und setzen Projekte zum Schutz der Biodiversität um.

Wichtige Vereinsziele und -maßnahmen sind:

  • Verankerung der Biodiversität:
    Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt werden in Strategien, Richtlinien und Projekten der Lebensmittelbranche systematisch integriert.
  • Biodiversitätskriterien in Lieferketten:
    Implementierung von klaren Kriterien für den Schutz der Biodiversität in Einkaufs- und Standardvorgaben, mit besonderem Fokus auf die Unterstützung von Landwirt*innen bei der Umsetzung.
  • Weiterentwicklung des Basis-Sets:
    Das Basis-Set an Biodiversitätskriterien wird kontinuierlich überarbeitet und in der Lebensmittelbranche verankert, um praxisnahe und effektive Maßnahmen sicherzustellen.
  • Fortbildung und Wissensvermittlung:
    Entwicklung, Verbreitung und Umsetzung von Biodiversitätsfortbildungen für Vertreterinnen der Branche, Landwirtinnen, Beraterinnen und Auditorinnen.
  • Monitoring und Berichterstattung:
    Ausbau eines Monitoringsystems zur Biodiversitätsentwicklung auf landwirtschaftlichen Betrieben und regelmäßige Veröffentlichung der Ergebnisse, um Transparenz zu schaffen.
  • Verbrauchersensibilisierung:
    Aufklärung der Verbraucher*innen über die Bedeutung der biologischen Vielfalt für die Lebensmittelproduktion sowie Förderung von Angebot und Nachfrage nach biodiversitätsfreundlichen Produkten.
  • Verbesserung politischer Rahmenbedingungen:
    Aktive Mitgestaltung von politischen Rahmenbedingungen zur nachhaltigen Stärkung des Schutzes der biologischen Vielfalt durch die Mitglieder des Vereins.

Mehrwert

Ordentliche Mitglieder und Fördermitglieder unterstützen die Ziele des Vereins Food for Biodiversity, indem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten konkrete Maßnahmen umsetzen.

Selbstverpflichtung

Standardgeber und Unternehmen, die Lebensmittel produzieren, verarbeiten, handeln und zertifizieren, sowie Organisationen mit dem Interesse, den Schutz der Biodiversität in der Lebensmittelbranche zu fördern, können Mitglied bei Food for Biodiversity werden. Die Mitglieder unterstützen die Ziele des Vereins und tragen zu deren Erreichung bei, indem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten

  • den Schutz und die Förderung von Biologischer Vielfalt in ihren Strategien, Richtlinien und Projekten verankern und über ihre Maßnahmen informieren.
  • Kriterien für den Schutz und die Förderung von Biodiversität (Basis-Set) entlang der Lieferkette in Einkaufs- und Standardvorgaben implementieren und Landwirt*innen bei der Umsetzung der Kriterien und entsprechender Maßnahmen durch attraktive Anreize unterstützen. Vertreter*innen aus der Landwirtschaft, NGOs und wissenschaftlichen Institutionen fördern die Umsetzung durch Beratung, Information, Studien und Projekte.
  • ein Monitoring zur Entwicklung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben umsetzen und die Ergebnisse im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zur Verfügung stellen, um die Situation zu evaluieren und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität weiterzuentwickeln.
  • Sensibilisierungsmaßnahmen und Fortbildungen zur Biodiversität für Mitarbeiter*innen, Landwirt*innen, landwirtschaftliche Berater*innen und Auditor*innen durchführen bzw. die Verbreitung von Trainingsangeboten und deren Weiterentwicklung unterstützen.
  • sich bei der Entwicklung und Umsetzung von Forschungs- und Pilotvorhaben zur Förderung der Biologischen Vielfalt in der Lebensmittelbranche aktiv einbringen.
  • Verbraucher*innen in Deutschland über den Wert der Biologischen Vielfalt für die Lebensmittelproduktion sensibilisieren sowie das Angebot und die Nachfrage von entsprechenden Produkten fördern.
  • sich dafür einsetzen, dass politische Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene (z.B. Gemeinsame Agrarpolitik der EU) positiv auf den Schutz der Biologischen Vielfalt wirken und landwirtschaftliche Erzeuger*innen attraktive Anreize erhalten, ihren Beitrag zum Schutz der Biodiversität zu leisten.
  • sich auch in Ländern außerhalb Europas, aus denen wichtige landwirtschaftliche Produkte bezogen werden, für einen verbesserten Schutz der Biologischen Vielfalt engagieren und sich zu ihren Erfahrungen austauschen.

Pilotprojekte

Die Vereinsmitglieder (Lebensmittelhersteller, -händler, Standards und Zertifizierungsunternehmen, Lieferanten, Erzeugergemeinschaften, landwirtschaftliche Betriebe) verpflichten sich, die Biodiversitätskriterien des aktuellen und relevanten Basis-Sets für biodiversitätsrelevante Rohstoffe umzusetzen. Der Verein verabschiedet die Rahmenbedingungen für die Berücksichtigung (Roll-Out) des Basis-Sets (u.a. generelle Zielsetzung und Schritte, Zeitplan, Monitoring).

Innerhalb dieses Rahmens legen die Mitglieder ihre individuelle Roadmap für den Roll-Out des Basis-Sets fest. Neumitglieder schließen innerhalb der ersten zwei Jahre ein Pilotprojekt ab, um Erfahrungen mit dem Basis-Set zu sammeln. Dieses Pilotprojekt sollte mit mehreren Erzeugern einer Lieferkette stattfinden. Es kann auch eine bereits laufende Aktivität „aufgestockt“ werden. Kooperationen zwischen den Mitgliedern sind gewünscht. Das Pilotprojekt wird entsprechend der Vorgaben des Vereins dokumentiert.

Außerdem werden alle Mitglieder motiviert, Initiativen zur Implementierung von Instrumenten, Schulungen und sonstigen Angeboten des Vereins umzusetzen.

 

 

 

Bezüglich der Bestimmung von biodiversitäts-relevanten Fokus-Rohstoffen wird ein Ansatz favorisiert, der insbesondere die Bedeutung für das Unternehmen (z.B. Volumen) und die Relevanz für die Biologische Vielfalt berücksichtigt. Relevanz beinhaltet den Schutz von bestehender Biologischer Vielfalt sowie das Schaffen von Potentialen für Biodiversität in der Landwirtschaft in Deutschland, Europa und auf der internationalen Ebene. Zur Einschätzung von Risiken und Chancen können bestehende Datenbanken, Studien, Hotspot-Analysen von Unternehmen und Expertenwissen herangezogen werden.

Agrarrohstoffe

Agrarrohstoffe sind Rohstoffe, die als unbearbeitete Agrarprodukte in der Natur vorkommen. Sie lassen sich grundsätzlich in folgende Gruppen einteilen:

  1. Nahrungsmittel und Futtermittel: Getreide z.B. Gerste, Hafer, Mais, Reis, Roggen, Sojaschrot, Triticale, Weizen
  2. Genussmittel: Kaffee, Kakao, Tabak, Tee
  3. Hackfrüchte und Gemüse: z.B. Kartoffeln, Maniok, Feldgemüse, Zuckerrohr und Zuckerrüben;
  4. Obst: Obstarten wie Beerenobst, Kernobst, Schalenobst, Steinobst, klassische Südfrüchte und Tropenfrüchte;
  5. Ölpflanzen: insbesondere Avocado, Hanf, Lein, Ölpalme, Raps, Sesam und Soja;
  6. Tierische Erzeugnisse: Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Aquakulturerzeugnisse, Milch, Eier, Honig, …
  7. Technische Agrarrohstoffe: Baumwolle, Kautschuk oder Wolle.

Alle Arten werden nach ihrer Weiterverarbeitung durch die Agrarproduktion zu Agrarprodukten, die entweder als Nahrungsmittel, als Futtermittel oder als Biomasse dienen. In Deutschland entfallen 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Nahrungsmittelanbau und etwa 26 Prozent auf Futtermittelanbau. Einige Autor*innen zählen noch die Industrie-Agrarrohstoffe wie Nutzholz und Zellstoff hinzu.

Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Biodiversitätsleistung im Lebensmittelsektor zu erhöhen. Deswegen fallen folgende oben der Vollständigkeit halber aufgeführte Agrarrohstoffe weg: Tabak, Baumwolle, Kautschuk, Wolle, Nutzholz und Zellstoff.