Kartoffelanbau (Kaufland)
Ziel
Förderung der biologischen Vielfalt im Kartoffelanbau durch Schaffung von Lebens- und Nahrungsräumen für Nützlinge. Zudem Untersuchung, ob Nützlingsstreifen den Einsatz von Pestiziden auf den Anbauflächen reduzieren können.
Projektübersicht
Unternehmen
Kaufland
Beteiligte Organisationen
Firma Wild, Bodensee-Stiftung
Pilotprojektlaufzeit
Januar 2022 – Mai 2023
Standort
Nördlicher Oberrhein, Baden-Württemberg
Anzahl Betriebe
4
Fläche Pilotkultur
57 ha
Ausgewählte Maßnahmen
Anlage des Nützlingsstreifens
Die Nützlingsstreifen wurden entlang der Kartoffeldämme angelegt und haben so direkten Kontakt zur Kartoffelpflanze. Die Aufnahme zeigt einen Acker 10 Tage nach der Ansaat des Nützlingstreifens.
Einjährige Nützlingsblühstreifen in regelmäßigen Abständen
Die Anlage der Nützlingsblühstreifen erfolgte in regelmäßigen Abständen in den Kartoffeläckern. Dies schafft Habitate für Insekten in sonst großen Schlägen mit wenig Schutzmöglichkeiten.
Nützlingsblühstreifen Ende Juni
Ende Juni stellt dieser Nützlingsblühstreifen einen guten Schutz, Lebensraum und Nahrung für verschiedene Insekten zur Verfügung.
Monitoring der Insektenvielfalt
In mehreren Terminen wurden Insekten in ihrer Häufigkeit und Artenzusammensetzung von einem Entomologen auf den Pilotflächen erfasst und die Unterschiede zu Vergleichsflächen ohne Nützlingsblühstreifen überprüft. Hier sieht man die Vorbesprechung.
Schulungen und weitere Aktivitäten
Wiederkehrende Treffen aller beteiligten Betriebsleiter zur Abstimmung der Maßnahmenumsetzung, begleitet von einem Anbauberater der Firma Wild.
Monitoring von Wildbienen, Stechimmen und Wespen zur Überprüfung des Erfolges der Maßnahmen
Pilotprojekt-Erfolge
Es konnten Maßnahmen getestet werden, die grundlegende Prinzipien der modernen intensiven Landwirtschaft hinterfragen. Ein Beispiel dafür ist die Anlage von Nützlingsblühstreifen auf 10 % der Kartoffelfelder. Damit wurden große Kulturflächen artenreicher und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität geschaffen.
Im Rahmen des Pilotprojekts ist es gelungen, einen kooperativen Ansatz zu verfolgen und gemeinsam mit Naturschutz, Landwirtschaft und Markt Biodiversitätsmaßnahmen umzusetzen. Es wurden alle Akteur*innen eingebunden, die Umsetzung von Maßnahmen gemeinsam diskutiert und für eine kostendeckende Finanzierung gesorgt. Dadurch wuchsen sowohl die Akzeptanz der Landwirte als auch ihr Interesse an Biodiversität. Grundsätzlich trugen die Nützlingsstreifen zum positiven Bild der Landwirtschaft bei.
Im Rahmen des Monitorings konnten einige Nützlinge sowie seltene Arten in den Nützlingsstreifen nachgewiesen werden. Fest steht zudem, dass das Nahrungsangebot für bestäubende Insekten durch die Maßnahme deutlich erhöht werden konnte.
Kontakt
Kaufland Stiftung & Co. KG
Pressestelle: presse@kaufland.de
Bodensee-Stiftung
Saskia Wolf: saskia.wolf@bodensee-stiftung.org